Jugendalkoholismus
Nach dem Tod eines Schülers aus
Berlin, der sich zu Tode gesoffen hatte flammt die Debatte über
die Jugend und das Alkohol wieder auf.
Politiker, Erzieher und Lehrer
sind allesamt der Meinung, es Jugendlichen weiter zu erschweren,
an Alkohol heranzukommen. Doch was genau bringen diese neu
ausgesprochenen Verbote?
Fakt ist, dass der Alkoholkonsum
bei Jugendlichen seit 1979 kontinuierlich zurückgeht, so berichtet
es die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die es ja
eigentlich wissen muss.
Warum also werden weiter Verbote
gegen die Jugendlichen ausgesprochen und sie damit noch weiter aus
der Gesellschaft isoliert?
Durch Verbote erreicht man
eigentlich doch eher nur das Gegenteil. Jeder Jugendliche kennt
ältere Volljährige Personen, hat große Geschwister und kann
schließlich doch an Alkohol herankommen. Verbotene Früchte
schmecken besonders gut, das fand Eva schon früh im Paradies
heraus.
Also sollte man die Schuld nicht
bei den Jugendlichen suchen und sie unnötig bestrafen.
Viel mehr Schuld an den
„Saufexzessen“ sind vielmehr die Unternehmen, die sich durch
schwindende Absätze ihrer Alkoholprodukte neue Lockmethoden
ausdenken mussten. Durch die Erfindung der Alkopops, die vor
allem den Alkohol für 13-15 Jährige interessant machte, da man
durch den süßlichen Geschmack des Getränks den Alkoholgehalt nicht
so sehr herausgeschmeckt hat, konnten sie diese Lücke vorerst
decken.
Die nächste Strategie den
Jugendalkoholismus wieder „anzukurbeln“ waren die so genannten „Flatrate-Partys“.
Das Motto dieser Partys ist einfach: Jeder Partygast zahlt
einmalig eine festgelegte Summe, danach kann er den ganzen Abend
so viele alkoholische Getränke bestellen, wie er trinken kann – er
zahlt natürlich nichts mehr dazu.
Das reizt natürlich jeden Jugendlichen dazu (im Übrigen auch
Erwachsene) so viel zu trinken, wie möglich.
Ein Glück hat die Bundesregierung
durch Steuererhöhungen und einem ausnahmsweise mal sinnvollem
Verbot die Alkopops und Flatrate-Partys wieder uninteressant
gemacht.
Doch sollten die führenden Politiker nicht weitere Verbote
aussprechen.
Denn ganz ehrlich: Wem schadet
es, sich mit 16 Jahren mal ein Bier zu kaufen?
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